Das Leitbild des Waldorfkindergarten Bielefeld

Der Waldorfkindergarten Bielefeld besteht seit 1966.

Es gibt zwei Tagesgruppen, wovon eine die Integrativgruppe und die andere auch von bis zu sechs Kindern unter 3 Jahren besucht wird, eine Blockgruppe und eine Waldgruppe.

Ein Mal in der Woche findet eine Spielgruppe und eine Krabbelgruppe statt.

Als Mitgliederorganisation wird der Kindergarten von ErzieherInnen und Eltern gemeinsam getragen. Der Vorstand wird berufen.

Unser Kindergarten versteht sich als Einrichtung, die den Kindern im ersten Jahrsiebt einen geschützten Lebens- und Erfahrungsraum zum gesunden Aufwachsen bietet. Gemeinsam mit den Eltern wollen wir für uns anvertraute Kinder vom Übergang aus dem familiären Umfeld bis hin zur Schulreife eine soziale Hülle bilden, in dem sich jedes Kind entsprechend seinem Wesen, seinen individuellen Kräften und Entwicklungsmöglichkeiten entfalten und entwickeln kann.



Dieser Erziehungsauftrag ist für uns vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklung von besonderer Bedeutung. Wir beobachten, dass sich die Anforderungen für Familien und ihre Kinder in unserer heutigen schnelllebigen, technisierten und mediengeprägten Zeit erheblich verändert haben. Die sich veränderten Strukturen in Familie und Wirtschaft erschweren die Entwicklung von Sicherheit und Grundvertrauen, verunsichern und setzen Eltern zunehmend unter Druck. Mit der Tendenz zu einer allgemeinen Verfrühung wird den Kindern nicht mehr genügend Zeit und Raum zugestanden, zu ihrem individuellen Entwicklungs- und Reifungsprozess zu finden.

Die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit mit den Kindern ist die Anthroposophie Rudolf Steiners und die Waldorfpädagogik mit den für sie zentralen Lern- und Entwicklungszielen im ersten Jahrsiebt. Sie sieht im Menschen einen sich leiblich, seelisch und geistig Entwickelnden, dessen Individualität einzigartig ist, und die es besonders im Kindesalter zu schützen gilt. Durch die mitarbeitenden Menschen unserer Einrichtung erhält diese Pädagogik ihre individuell gestaltete Ausprägung. Bei der Unterstützung und Förderung der Entwicklung des Kindes orientiert sich unser pädagogisches Handeln an den folgenden Leitgedanken:

  • Pflege und Geborgenheit sowie Kontinuität in der Betreuung („Beziehung in der Betreuung“).
  • Das Wirken von Vorbild und Nachahmungskräften: Wir denken den Kindergarten als sozialen Organismus, in dem die Erwachsenen durch ein wertschätzendes, gleichberechtigtes Miteinander den Kindern in ihrem Sozialverhalten als Vorbild dienen können.
  • Rhythmus und Wiederholung, Rituale, Leben in den Jahreszeiten: Geordnete Strukturen im Tages-, Wochen- und Jahresablauf prägen unsere Arbeit mit den Kindern ebenso wie ein respektvoller Umgang mit der Natur und ein achtsames soziales Miteinander. Eingebettet in die Lebensrhythmen der Natur und des Tagesablaufs möchten wir dem Kind im täglichen Tun ein Vorbild sein, an dem es sich nachahmend aufrichten kann.
  • Die Pflege der Sinne: Wir pflegen die Sinne, indem wir Gelegenheiten und Räume schaffen, die dem Kind grundlegende Sinneserfahrungen ermöglichen. Die Kinder sollen lernen, ihre Umwelt in ihren Formen, Farben und Bewegungen sowie in ihrer Ästhetik wahrzunehmen und das Wahrgenommene schöpferisch und kreativ gestalterisch umzusetzen. Dadurch kann eine umfassend gesunde Leiblichkeit veranlagt werden, das notwendige Fundament für alle spätere Entwicklung.
  • Lebenssicherheit ausbilden durch liebevolle Konsequenz, Klarheit und Grenzsetzung.

Wir wollen uns und unsere Einrichtung beständig weiterentwickeln. Dazu dienen die regelmäßige Reflexion (Rückblick) in den Team- und Gesamtkonferenzen der ErzieherInnen, die Fortbildungen und Tagungen, die Nachbarschaftstreffen, Elternabende und Angebote für Eltern und ErzieherInnen zur Vertiefung anthroposophischer Fragestellungen. Wir fördern ein offenes, kommunikatives Arbeitsklima, in dem sich ErzieherInnen und Eltern an der Selbstverwaltung der Einrichtung beteiligen und somit viele Menschen gemeinsam die Verantwortung tragen. In diesem Sinne wird das Leitbild von den ErzieherInnen in Abstimmung mit Eltern und allen am Kindergarten beteiligten Gruppen ständig weiterentwickelt.

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